Vor einer Weile habe ich hier beschrieben, wie mich die braune, verbrannte Erde bedrückte. Damals haben mein Lebensgefährte und ich unseren Garten kurzerhand in zwei Hälften geteilt. Denn wir hatten festgestellt, dass unsere verschiedenen Ansichten – was das Gärtnern betrifft – nicht vereinbar sind. Und über Gebühr für Diskussionen sorgen würden. Außerdem habe ich schon vor Jahren festgestellt, dass ich keinen grünen Daumen habe.

Zur Verteidigung meines Lebensgefährten:

Er hat einen echt grünen Daumen. Und kümmert sich sehr gut um seinen Garten. Er düngt auch mit Mist und Schafwolle und all so was. Den Komposter akzeptiert er auch und verwendet Gründünger. Aber er hat eben gelernt, dass man umgraben muss. Und Unkraut jäten. Und Schneckenkorn und ähnliches muss auch sein.

Seitdem ich den Gartenteil übernommen habe,  ist viel passiert. Was auch daran liegen kann, dass ein Sommer dazwischen lag…

Fazit erstes Jahr: grüner Daumen – zart sprießend

Kohl

Ich hatte mir so einen schönen Plan gemacht. Und dann kam alles etwas anders. Wir haben zusammen überlegt, wer was wo hin pflanzt. Wegen Fruchtfolge und so haben wir uns schließlich darauf geeinigt, dass Kohlpflanzen in meinen Teil wachsen sollten. Das haben sie auch getan. Wir haben einige Krautköpfe ernten können. Einige Pflanzen sind nicht so gut gewachsen.

  • Ob das daran lag, dass ich sie nicht gedüngt habe?
  • Oder das „Unkraut“ einfach habe stehen lassen?
  • Das Gartenjahr sowieso anders war? (Ich habe das Gefühl, wenn nix mehr geht, schiebt der Gärtner es auf das Wetter ;-))

Auf alle Fälle stehen immer noch Kohlpflanzen in meinem Beet. Weißkohl und Grünkohl. Die Kohlrabi-Pflanzen, die ich erst im Sommer gepflanzt habe, haben im Januar noch geschmeckt. Und heute Mittag gibt es Krautsalat aus dem Garten. Und wer kann schon im Februar rausgehen, und sich Salat aus dem Garten holen?

Rote Bete, Erdbeeren

Was soll ich dazu sagen? Die Erdbeer-Ernte fiel schwach aus. Der gesamte Ertrag hätte auf eine meiner Hände gepasst.

  • Zu viel „Unkraut“?
  • Die Ableger zugelassen? (Habe später gelernt, dass durch frühzeitiges entfernen der Ableger mehr Kraft in die Frucht gehen kann.)
  • Schlechtes „Erdbeer-Wetter“?

Die Rote Bete wurde einige male von Vögeln abgefressen. Danach habe ich sie eingezäunt. Und die Pflanzen sind wieder gewachsen! Naja, das Unkraut auch. Ich habe es stehen lassen. Jetzt (also im Februar) stehen die Pflanzen noch. Und haben dort wo eine Knolle sitzen sollte, eine Verdickung. Schade. Totaler Ernteausfall. Fast. Irgendwo habe ich gelesen, dass die Blätter essbar sind. Leider nicht so lecker. Aber ganz klein geschnitten im Salatdressing fallen sie unter den anderen Kräutern kaum auf.

Möhren, Dill, Mangold

Die sind phänomenal gewachsen! Unseren schweren Boden haben wir dort, wo die Möhren gedeihen sollten, mit leichter Erde durchlässiger gemacht. Die Möhren haben uns das gedankt und sind gut gewachsen. Der Dill ist gewachsen, schmeckte lecker und hat sich sogar ausgesamt. Einige der Samen habe ich eingesammelt und werde sie in diesem Jahr wieder verwenden. Und irgendwer hat behauptet, Dill wachse auch auf der Fensterbank. Bei mir leider nicht. (Aber in der Erde befand sich wohl auch ein Tomatensamen. Die Tomatenpflanze wächst großartig. Ob wir es schaffen, daran Tomaten zu ziehen?)

Mangold wurde zwar von den Vögeln gemocht, von meiner Familie aber nicht so doll. Was aber auch an meiner Kochkunst gelegen haben kann. Wie dem auch sei, ein tolles Gemüse und ich bleibe dran: An der Aufzucht im Garten und am Verarbeiten in der Küche. Nachdem die Vögel sich umorientert hatten, sind die Pflanzen sehr gut wieder gekommen.

Sonstiges

Auf einmal sind zwischen dem, was andere als Unkraut bezeichnen, Blätter gewachsen. Große Blätter. Niemand konnte mir sagen, was das wohl sei. Also ließ ich es wachsen. Und es wurde groß und bekam Blüten. Gelbe Blüten. Eine Königskerze. So hatte ich mir das vorgestellt: Ich tue (fast) nix und die Natur kommt zu mir.

Ringelblumen haben meine Kinder mal an anderer Stelle gesät. Die wachsen jetzt auch verteilt in meinem Garten. An vielen Stellen im Beet. Und blühen. Sogar jetzt.

Ganz häufig haben mir liebe Menschen Sachen in die Hand gedrückt, die ich in meinen Garten eingefügt habe. Unter anderem eine Snackgurke, die leckere Melonen trug. Die Topinambur sah wunderschön aus. Ein leckeres Rezept suche ich noch…

Neues Gartenjahr – grünerer Daumen!

Ich habe viel gelesen und mir für dieses Jahr viel vorgenommen. So soll kein Stück Garten frei sein für unerwünschte Beikräuter. Schaffe ich das? Und werde ich dabei einen grünen Daumen bekommen?

Auf dem Bild ist eine Königskerze zu sehen. Sie ist in meinem Garten gewachsen. Einfach so 🙂

Im Hintergrund siehst du die Umrandung meines Hühnertraktors. Willst du wissen, was es damit auf sich hat? Dann schreib mir!


DANKE, Silke Bicker…

… dass ich bei deiner  2. NaturSichtBlogAktion #abindenGarten dabei sein darf!